Spycher: Literaturpreis Leuk

Sibylle Lewitscharoff 2009

Berlin DE

Sibylle Lewitscharoff, geboren 1954 in Stuttgart, lebt seit 1974 in Berlin, wo sie Religionswissenschaften studierte. Seit Anfang der 2000er Jahre ist sie als freie Autorin tätig. Seither veröffentlichte sie mehrere Prosawerke und Essays und erhielt für ihr schriftstellerisches Werk zahlreiche Literaturpreise, unter anderem 2013 den Georg – Büchner – Preis.

Sibylle Lewitscharoff debütierte 1994 mit dem Prosaband «36 Gerechte», 1998 veröffentlichte sie die Erzählung «Pong», für die sie in Klagenfurt mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet wurde.  2009 erschien der autobiographisch geprägte satirische Roman «Apostoloff». Die Erzählerin rechnet darin sowohl mit ihrem toten Vater als auch mit dessen Herkunftsland Bulgarien ab. Im Roman «Blumenberg» (2011)erscheint der Titelfigur, dem Philosophen Hans Blumenberg, eines Nachts ein Löwe im Arbeitszimmer. Im Jahr 2014 erschien Lewitscharoffs erster Kriminalroman «Killmousky», zwei Jahre später kam ihr Roman « Das Pfingstwunder» heraus. 2014 hielt Lewitscharoff in Dresden eine Ansprache, die für einen Eklat sorgte. In ihrer Rede ging sie unter anderem auf künstliche Befruchtung und Leihmutterschaft ein. Das «drastische biblische Onanieverbot», so Lewitscharoff, erscheine ihr heute «geradezu als weise», angesichts der ihr grotesk und widerwärtig erscheinenden Vorstellung, dass ein Mann in eine Kabine geschickt werde, um unter Umständen mithilfe von Pornographie an einer Zeugung beteiligt zu werden.