Spycher: Literaturpreis Leuk

Felicitas Hoppe: "Der beste Platz der Welt."

Erzählung.

  • Herausgegeben von Thomas Hettche.
  • Edition Spycher im Dörlemann Verlag, 96 Seiten, Leinen mit Leseband, Zürich 2009.
  • ISBN 978-3-908777-51-9

Felicitas Hoppes Bücher sind immer auch Bücher vom Reisen. Mit Der beste Platz der Welt ist die Autorin am Ziel. Aber welches Ziel? Und wie gelangt sie dorthin? Durch einen Tunnel, beängstigend wie der im Märchen vom Schlaraffenland. In dem Märchen, das Felicitas Hoppe hier erzählt, mündet er direkt an den Mauern einer Kirche auf einem Plateau über der Rhone. An einem so unwirklichen wie realen Sehnsuchtsort, wo viel Wein wächst und wo sich eine alte, aber frisch restaurierte Einsiedelei befindet.
Was nun erzählt wird, ist der funkelnde Kern der Autobiografie einer Autorin, der nicht zu trauen ist, weil sie in ihren Büchern Mythen und Schicksale erfindet, indem sie – rastlose Hochstaplerin auf der Suche nach Wahrheit – Märchen und Historien zusammenfabuliert. Mit Der beste Platz der Welt erfindet Felicitas Hoppe sich selbst, indem sie zwar von ihrem Aufenthalt als Preisträgerin des Spycher-Literaturpreises erzählt, dabei aber unmerklich in die Reihe ihrer Erfindungen tritt, neben ihre Ritter und Heiligen, ihre Verbrecher und Versager und all die anderen unzuverlässigen Reiseführer der Weltgeschichte. Um schliesslich einem Mann die Hand zu reichen, mit dem sie erprobt, wie man Gipfel stürmt.

Pressestimmen
»Eine versponnen hellwache Erzählung.«
Bettina Schulte, Badische Zeitung

»Der beste Platz der Welt zu lesen – ich empfand es als Vergnügen. Und zwar eines der anregenden Art. Versteht es doch die Autorin bestens, die Leserschaft irgendwie in Sicherheit zu schaukeln – um plötzlich das Ganze zu brechen. Also irgendwie Glatteisgefahr im ganzen Buch - und das regt an zum Nachdenken. Über die eigene Person, übers eigene Tun und Lassen.«
Lothar Bechtold, Walliser Bote

»Diese kleine Erzählung ist ein Kleinod unter den poetischen Dichtungen der Gegenwart. Da bleibt die raue, beschädigte und grobe Zivilisation ausgesperrt, und Felicitas Hoppe überlässt sich den Mächten der Natur, von denen die Regeln des Lebens bestimmt werden. Zwischen Traum und Wirklichkeit pendeln die Sätze und Gedanken und stiften den Leser zu eben jener Ruhe an, von der die Schreiberin berichtet. Ein hinreissendes kleines Werk hat uns Felicitas Hoppe beschert, das ihr zur Ehre gereicht und die Herzen der Leser ergreifen wird!«
Claudine Borries, Bookreporter