Spycher: Literaturpreis Leuk

Barbara Köhler 2007

Berlin DE

Barbara Köhler, geboren 1959 in Burgstädt, studierte am Institut für Literatur Johannes R. Becher in Leipzig. Sie veröffentlichte 1991 ihren ersten Gedichtband «Deutsches Roulette», schrieb für diverse Zeitungen und verfasste Essays sowie Katalogbeiträge zur bildenden Kunst. Seit 1994 lebt Barbara Köhler in Duisburg.

Die formal unterschiedlichen Gedichte Barbara Köhlers lassen das Ich im sprachlichen Raum als übergeordnetes Thema erkennen. Seit 1996 erzeugt die Lyrikerin auch Textinstallationen, so  1997 die Ausstellung «words for windows2» im Landtag Nordrhein-Westfalen. In Köhlers literarischem Ansatz könnte die Aufforderung»Machen Sie Unterschiede» auf ihrem Plakat «SPRACHSPIEL» als ein Motto gelesen werden. Ein zentrales Anliegen ihres Werkes ist es, weibliche Perspektiven – und ihr Verschwinden – in Denken und Grammatik sichtbar zu machen. So ist in ihrem Gedichtband «Niemands Frau»(2007) die Rede von Lücken, in denen Frauen verschwanden. Dieser Band schreibt die altgriechische» «Odyssee» neu und stellt dabei auch die überlieferten Haltungen der weiblichen Figuren in Frage. 2013 erschien ihr «36 Ansichten des Berges Gorwetsch», 2016 «Istanbul, zusehends. Gedichte, Lichtbilder». Für ihr Schafen erhielt sie diverse Auszeichnungen, unter anderem den Joachim-Ringelnatz-Preis (2008), den Poesiepreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft (2009), den Erlanger Literaturpreis für Poesie als Übersetzung (2009), den  Peter-Huchel-Preis (2006) sowie den Alice Salomon Poetik Preis (2017) und den Ernst-Meister-Preis für Lyrik (2018).