Spycher: Literaturpreis Leuk
Durs Grünbein 2001
Berlin DE
Durs Grünbein, 1962 in Dresden geboren und seit Jahren in Rom zuhause, gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Poeten der Gegenwart und wurde für sein Werk mehrfach ausgezeichnet. Dieses besteche, so der deutsche Literaturkritiker Ulrich Greiner, insbesondere durch höchste Sprachfähigkeit und einen Reichtum an fachlicher Kenntnis, der Grünbein wohl zu dem «am meisten gebildeten Poeten unseres Sprachraums» macht. In seinen Werken setzt sich Durs Grünbein mit den Gebieten der Naturwissenschaft und der Philosophie auseinander.
Durs Grünbein studierte von 1984 bis 1987 in Berlin Theatergeschichte, brach sein Studium ab und stellte einen Ausreiseantrag. In dieser Zeit begann er, Gedichte und Prosa zu schreiben, arbeitet abwechselnd an Theatern und in Museen. Erste Veröffentlichungen erfolgten in Untergrundzeitschriften, mit dem Gedichtband «Grauzone morgens» erschien 1988 sein erstes Buch, «Zündkerzen» (2017) ist sein jüngster Gedichtband. Der Schriftsteller meldet sich tritt auch regelmässig mit gesellschaftspolitischen Kommentaren zu Worte. So wandte er sich vehement gegen Günter Grass’ Gedicht «Was gesagt werden muss», das eine „krasse historische Dummheit“ sei. 2015 kritisierte er die fremden- und islamfeindlichen „Pegida“-Demonstrationen als Offenbarung der „Dresdner Seele“, die im Rufe «Wir sind das Volk» genau wisse, «wer dazugehört und wer nicht».