Spycher: Literaturpreis Leuk

Gilles Rozier 2006

Paris FR

Gilles Rozier (1963) , französischer Schriftsteller und Übersetzer, arbeitete zunächst in einer  Pariser Kaufhauskette. Die Begeisterung für die jiddische Sprache führte ihn zur Promotion in jiddischer Literatur. Er ist Direktor des Hauses für jiddische Kultur in Paris. Er war bis 2014 Direktor des Pariser Hauses für jiddische Kultur. 2015 gründete er mit Anne-Sophie Dreyfus den Verlag «Éditions de l’Antilope».

«Ich habe in jiddischer Literatur promoviert, ich kann in dieser Sprache sogar ein wenig dichten; auf Französisch schreibe ich Romane, in denen die Figuren häufig zwischen diesen beiden Sprachen stehen, zwischen zwei Identitäten, zwischen Wohlgefühl und Unbehagen, selten aufrichtig, nie unbeweglich, hoffe ich zumindest», hielt er einst fest.  Verschiedene seiner Werke wurden ins Deutsche übersetzt, so erschienen «Eine Liebe ohne Widerstand» (2004), «Abrahams Sohn» (2007) und «Im Palast der Erinnerung» (2012). Mit Letzterem schildert Gilles Rozier das eruptive Auftauchen des Jiddischen als bedeutende Literatursprache im frühen 20. Jahrhundert und – wenige Jahrzehnte später – das Abmähen der besten Köpfe durch die grossen Schlächter aus Deutschland und Russland.